Gedenkstätte Hohenasperg
Während der Mai-Deportationen im Jahr 1940 wurden Sinti und Roma aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zwischenzeitlich im „Sammellager“ Hohenasperg festgehalten. Seit 1995 erinnert ein Gedenkstein an dieses Unrecht.
Gedenkstätte Hohenasperg
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Lage
Hohenasperg 1, 71697
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Einweihung
1995
Beschreibung: In die Steintafel ist ein Viereck eingemeißelt, in welchem wiederum ein Abbild dicht aneinander gedrängter Menschen, deren Körpersprache das Gefühl der Verzweiflung erkennen lässt, eingeprägt ist. Unter dem Viereck steht folgender Text geschrieben: „Zum Gedenken an die Sinti und Roma, die dem Völkermord im Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Im Mai 1940 war Asperg die Sammelstelle für mehrere hundert deutsche Sinti und Roma aus Südwestdeutschland, die von hier Familienweise in die Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden.
NS-Geschichte: Die Festung Hohenasperg wurde im Nationalsozialismus als „Sammellager“ genutzt. Im Mai 1940 wurden erstmals ganze Familien durch die Nationalsozialisten deportiert. Unter den deportierten Menschen befanden sich Sinti und Roma aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In Hohenasperg mussten sie menschenunwürdige „Untersuchungen“ und Klassifizierungen durch „Rassenhygieniker“ ergehen lassen, sofern dies nicht bereits vor der Deportation geschehen war. Von Hohenasperg wurden die Menschen kurze Zeit später in die Konzentrations- und Vernichtungslager im besetzten Polen verschleppt.
Entstehungsgeschichte: Der Gedenkstein wurde im Jahr 1995 eingeweiht. Aspergs damaliger Bürgermeister Ulrich Storer war anwesend und legte einen Kranz nieder. Seit über 20 Jahren findet eine jährliche Gedenkveranstaltung anlässlich der Mai-Deportationen statt.