Gemeinsam gegen Antiziganismus und Diskriminierung: Neue Kooperation in Rheinland-Pfalz bündelt Kräfte
Der Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Rheinland-Pfalz (VDSR-RLP) mit der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Rheinland-Pfalz (MIA-RLP) sowie das Antidiskriminierungsbüro Rheinland-Pfalz (ADB RLP) in Trägerschaft des Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz (NdRLP) e.V. haben am 5. Dezember 2023 in Mainz eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Ziel dieser Partnerschaft ist es, vorhandene Beratungs- und Unterstützungsangebote zu verbinden. „In Zeiten knapper Ressourcen können wir den Schutz vor Diskriminierung und die Durchsetzung von rechtlichen Ansprüchen nur gewährleisten, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Die Expertise von Communities und das professionelle Engagement von starken Partnern wie dem VDSR-RLP sind unverzichtbar für eine wirksame Antidiskriminierungsarbeit“, so Hans-Peter Wilka, Leiter des Antidiskriminierungsbüros in Mainz.
In dem im September 2023 veröffentlichten Jahresbericht der bundesweiten Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) „Antiziganistische Vorfälle in Deutschland 2022“ stach die hohe Zahl an Diskriminierungsfällen hervor, bei denen die Benachteiligung auf institutioneller Ebene und in staatlichen Behörden erfolgte. „Dies ist nicht nur in der Sache erschreckend, sondern betrifft zudem einen Bereich, der vom Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht abgedeckt wird. So wird es für die Angehörigen der Minderheit fast unmöglich, sich rechtlich zu wehren“, konstatiert Jacques Delfeld Jr., Geschäftsführer des VDSR-RLP. Auf Grund dieser Ergebnisse sei dringend geboten, sich auch in Rheinland-Pfalz vereint gegen Diskriminierung, Antiziganismus und Ausgrenzung zu stellen und diese ungerechtfertigte Ungleichbehandlung nicht unwidersprochen hinzunehmen.
„Hierfür braucht es jetzt in Rheinland-Pfalz starke Strukturen und Bündnisse, die Ressourcen bündeln und Synergien schaffen, um den Diskriminierungsschutz für die betroffenen Menschen nachhaltig auszubauen und an ihrer Seite zu stehen. Dabei geht es auch um die Frage, wie wir in Zukunft miteinander umgehen und leben wollen. Ein effektiver Diskriminierungsschutz wird zunehmend auch als Standortfaktor in der Wirtschaft wahrgenommen“, ergänzen Torsten Jäger und Joachim Schulte, Vorstandsmitglieder des Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz e.V.
gez. Antidiskriminierungsbüro RLP
Hans-Peter Wilka/Britta Graupner
Die Kooperationspartner
Das Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz (NdRLP) e.V. ist ein Zusammenschluss landesweiter Organisationen und Einrichtungen, die die Interessen von Menschen vertreten, die über das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) vor Diskriminierung geschützt werden sollen.
https://antidiskriminierungsnetzwerk-rlp.de
Das Antidiskriminierungsbüro RLP, ein Projekt des NdRLP e.V., berät und unterstützt merkmalsübergreifend von Diskriminierung betroffene Menschen, ihr Recht auf Gleichbehandlung geltend zu machen.
www.adb-rlp.de
Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz (VDSR-RLP) ist die Interessenvertretung der in Rheinland-Pfalz lebenden Sinti und Roma. Seit der Gründung des Verbands steht die Bekämpfung des strukturellen Antiziganismus im Fokus der Arbeit. https://vdsr-rlp.de
Die Meldeplattform MIA-RLP wurde vom VDSR-RLP mit einer Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft initiiert. Seit 2022 ist MIA-RLP eine regionale Meldestelle der bundesweiten Melde- und Informationsstelle Antiziganismus, MIA-Bund, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Melde- und Informationsstelle will antiziganistische Vorfälle sichtbar machen, indem sie diese aufnimmt und dokumentiert, um alle, die direkt oder indirekt von Antiziganismus betroffen sind, zu unterstützen.
https://mia-rlp.de
Kontakt:
NdRLP e.V. - Antidiskriminierungsbüro RLP | Umbach 4 | 55116 Mainz
Hans-Peter Wilka | Tel.-Nr. 06131-79 604-52 | E-Mail: wilka@adb-rlp.de
Britta Graupner | Tel.-Nr.: 06131-79 604-51 | E-Mail: graupner@adb-rlp.de