Landesverband trauert um Rudolf Steinbach

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Landesverband trauert um Rudolf Steinbach
Mit großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Rudolf Steinbach

Der Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz trauert um den Holocaust-Überlebenden Rudolf Steinbach. „Herr Steinbach war ein Botschafter der Kultur der Sinti. Durch sein Wissen und mit seinem persönlichen und schweren Schicksal als Überlebender des Holocaust war er Überlieferer der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus und besonders für die jungen Menschen in Rheinland-Pfalz und kommenden Generationen in unserer Gesellschaft sehr wichtig.“, so Jacques Delfeld Sr., der 1. Vorsitzende des Landesverbandes.

Herr Steinbach wurde als 15jähriger Junge aus Koblenz direkt in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort musste er für acht Monate unter den menschenunwürdigsten Bedingungen schwerste Zwangsarbeit leisten und entging nur knapp dem ständig lauernden Tod. Als 16jähriger wurde Rudolf Steinbach in das Konzentrationslager Buchenwald verbracht. Seine Mutter und zwei seiner Geschwister blieben in Auschwitz zurück und wurden dort ermordet. In Buchenwald musste er im Steinbruch arbeiten und wurde auf den so genannten Todesmarsch geschickt. Von Buchenwald aus kam Herr Steinbach in die Konzentrationslager nach Flossenbürg und Dachau. Im Konzentrationslager Dachau wurde er durch die Alliierten befreit.

Nach Kriegsende kehrte Herr Steinbach nach Koblenz zurück und lebte dort bis zu seinem Tod am 23. März 2023. Herr Steinbach hat als Zeitzeuge von seinen Erfahrungen und seinem Verfolgungsschicksal berichtet und dadurch einen wichtigen Beitrag geleistet, damit das Schicksal der 500 000 Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma, welche im Nationalsozialismus aus so genannten „rassischen Gründen“ ermordet wurden, nicht vergessen wird. Herr Steinbach hat persönliche Dokumente und Berichte für die historische Aufarbeitung in diversen Ausstellungen und Fachpublikationen überlassen und hiermit in der Gedenkarbeit aktiv mitgewirkt.

Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde ihm 2012 im Koblenzer Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

„Wir sind Herrn Steinbach für seine geleistete Arbeit dankbar und wünschen seiner Familie in dieser schweren Zeit alles Gute“, so Delfeld.
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