Jacques Delfeld Sr. wird vom rheinland-pfälzischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma nach 35 Jahren verabschiedet 16. September 2024 –
Sinti und Roma sind keine Menschen zweiter Klasse!
Der 8. April erinnert an die Bürgerrechtsbewegung der Roma, die mit dem Ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London ihren Anfang nahm. An diesem Kongress nahmen Repräsentanten aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Ungarn, Irland, Spanien, Jugoslawien, Finnland, Norwegen, Belgien, Kanada, Indien und den Vereinigten Staaten teil. In Deutschland und im europäischen Kontext erinnern am 8. April regelmäßig Roma und Nicht-Roma an die Opfer des Nationalsozialismus. Neben der historischen Erinnerung ist es ein Anliegen des internationalen Roma-Tages, auf die gegenwärtig existierenden Ressentiments, Diskriminierungen und Ausgrenzungen von Sinti und Roma aufmerksam zu machen. In osteuropäischen Ländern, darunter Rumänien, wird der 8. April seit 1990 als Roma Tag gefeiert und in Nord-Mazedonien ist er als Nationalfeiertag anerkannt.
Jacques Delfeld Senior, 1. Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz, möchte diesen Tag zum Anlass nehmen, um daran zu erinnern, dass die Ausgrenzung und Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma in alarmierender Weise zunimmt und die Minderheit vielfach wieder von antiziganistischen Ressentiments betroffen ist, wie es die jüngsten Ereignisse zeigen.
So tauchten in den letzten Wochen in den sozialen Netzwerken immer häufiger Bilder und Videos auf, die zeigen, wie überall in der Ukraine Roma an Pfosten gebunden, geschlagen und gedemütigt werden, darunter auch Kinder. In Mannheim wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. März 2022 ukrainischen Geflüchteten, die zur Roma-Minderheit gehören, von Mitarbeitern der DB-Sicherheit der Zugang zu den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten der Deutschen Bahn am Mannheimer Hauptbahnhof verwehrt, während zur gleichen Zeit anderen Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine unproblematisch der Zugang zu den Aufenthaltsräumen gewährt wurde.
„Solche Zustände darf es in einem demokratischen Europa nicht geben. Sinti und Roma sind keine Menschen zweiter Klasse! Diesen antiziganistischen Entwicklungen muss entschieden entgegentreten werden, denn laut Artikel 1 des Grundgesetzes ist ‚die Würde des Menschen unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt‘“, so Jacques Delfeld Senior, 1. Vorsitzender des rheinlandpfälzischen Landesverbands
Deutscher Sinti und Roma.
Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz verurteilt jegliche rassistische Gewalt gegen die Sinti und Roma in Deutschland ebenso wie in Bulgarien, Rumänien und Ungarn. Der Verband fordert die Politik und die gesellschaftlichen Institutionen auf, hier Verantwortung zu übernehmen, um die Minderheit zu schützen und Vorurteile gegen diese öffentlich zu bekämpfen.
Der Kampf gegen Rassismus und/oder extremistischer Gewalt muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden. Darüber hinaus ist es notwendig, dass Sinti und Roma einen barrierefreien Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen wie Bildung, Arbeit, Wohnung und Gesundheit erhalten, um eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen.
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