Grabtafel an der Grabstätte der Familie Franz – besuchen Sie einen Ort des Gedenkens und der Erinnerung
Auf Initiative des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wurde an der Grabstätte der während der NS-Zeit verfolgten Sinti-Familie Franz auf
Erinnerung an Deportation der Sinti und Roma wird wachgehalten. Das diesjährige Gedenken an die Mai-Deportationen am 16.05.1940.
Vor drei Jahren, vor Corona, waren es noch 60, 70 Leute, die hier zusammenkamen“, erklärt der Landesvorsitzende.
Viele Zeitzeugen lebten nicht mehr, die Erinnerung an die Deportationen werde
trotzdem auf vielfache Weise durch die Arbeit von Verbänden, durch unterschiedlichste Aktionen
wachgehalten, und das sei gut so und notwendig.
Genau das unterstrich auch Langner. Gerade in einer Zeit, erklärte Langner, in der es, geschürt von
radikalen politischen Kräften, Versuche gebe, Gruppen aus der Gesellschaft auszugrenzen, sei die
Erinnerung an die Deportation der Sinti und Roma aus Koblenz wichtig, wichtig auch, falls
angesichts schwieriger werdender wirtschaftlicher Bedingungen wieder Minderheiten als Sündenböcke
abgestempelt würden.
Rückblick: Ein Jahr nach Beginn der Judendeportationen in die Vernichtungslager des Ostens ordnete
der Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, am 16. Dezember 1942 an,
23.000 „Zigeuner“ aus Europa nach Auschwitz zu deportieren. Ein Schnellbrief des
Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) vom 29. Januar 1943 präzisiert, dass „Zigeunermischlinge,
Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach
bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein
Konzentrationslager einzuweisen“ seien.
Am 10. März 1843 werden auch zuvor in der Hilda-Schule internierte Sinti aus Koblenz zusammen mit
Trierer Sintifamilien vom Koblenzer Hauptbahnhof aus in das Messelager von Köln-Deutz, das
Sammellager für Sinti in Westdeutschland, transportiert und wenig später von dort in das
sogenannte Zigeunerlager von Auschwitz-Birkenau deportiert. Bereits drei Jahre zuvor, am 16. Mai
1940, waren Sinti und Roma aus Koblenz systematisch und familienweise quasi in einer Art „Testlauf‘
für die Zusammenarbeit von Reichssicherheitshauptamt, Ortspolizei und Reichsbahn zusammengepfercht
und zunächst nach Köln und von dort nach Auschwitz deportiert worden, auch zwecks Beantwortung der
Frage, wie die Bevölkerung auf das plötzliche Verschwinden einer Minderheit reagieren würde.
Unmittelbare Reaktionen gab es wenige, aber zur Erinnerung an das schändliche Geschehen wurde 1997,
auf Anregung des Vorsitzenden des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Rheinland Pfalz,
Jacques Delfeld, ein Gedenkstein am Peter-Altmeier-Ufer errichtet, ein Bachfindling aus dem
Maggia-Tal mit einer Bronzeplatte „Wider das Vergessen“, auf der es heißt: ,,Zum Gedenken an die
Sinti und Roma, die hier unter uns lebten, Männer Frauen und Kinder. Im Nationalsozialismus wurden
sie aus ihrer Heimatstadt Koblenz in die Konzentrationslager deportiert und ermordet.“
Von Liese/otte Sauer-Kaufbach
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