Der rheinland-pfälzische Landesverband Deutscher Sinti und Roma und die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Rheinland-Pfalz fordern entschlossenes Handeln gegen antiziganistische und volksverhetzende Schmierereien an Wahlplakaten
Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz und die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Rheinland-Pfalz fordern im Zusammenhang mit den antiziganistischen und volksverhetzenden Schmierereien an Wahlplakaten in Koblenz ein konsequentes Vorgehen der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden.
„Solche Vorfälle sind absolut inakzeptabel und ein direkter Angriff auf unsere demokratischen Werte,“ erklärte Christian Kling, Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz. „Wir dürfen nicht wegsehen, sondern müssen entschlossen gegen einen solchen Hass vorgehen. Es ist erschütternd zu sehen, wie tief noch immer antiziganistische Einstellungen in manchen Teilen der Gesellschaft verwurzelt sind,“ so Kling weiter. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass eine solche menschenverachtende Hetze nicht ohne Konsequenzen bleibt.“
Der Landesverband hat sich in einem Schreiben an den rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling gewandt und darum gebeten, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Täter*innen schnellstmöglich zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Darüber hinaus hat er in einem Schreiben an den Fraktionsvorsitzenden der „Freie Wähler“ Joachim Streit seine Solidarität mit den betroffenen Kollegen in Koblenz erklärt.
Kling betonte die Bedeutung eines breiten gesellschaftlichen Engagements: „Es reicht nicht, nur empört zu sein. Wir müssen handeln – in Schulen, in der Öffentlichkeit und in der Politik. Jeder Einzelne ist gefragt, sich gegen Hass und für ein friedliches Miteinander einzusetzen".
Andra Draghiciu, Mitarbeiterin der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus, bietet engagierten Bürger*innen die Möglichkeit, sich aktiv an der Bekämpfung des Antiziganismus zu beteiligen, indem sie antiziganistische Vorfälle melden: „Die Tatsache, dass dieser Fall mehrfach gemeldet wurde, zeigt, dass MIA immer mehr Vertrauen unter Betroffenen genießt. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten bedanken, die diesen und auch andere Vorfälle bei uns gemeldet haben.“
Abschließend sagte Kling: „Die Verherrlichung des Nazi-Regimes und seiner Verbrechen ist ein Symptom einer zunehmenden gesellschaftlichen Verrohung, die wir nicht tolerieren dürfen. Dieser Vorfall zeigt, dass wir wachsam bleiben und aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Hassrede vorgehen müssen. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und uns gemeinsam und sehr entschieden gegen solche Entwicklungen stemmen.“
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